Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind wichtige Themen, die sich immer mehr Aufmerksamkeit erfreuen. Beim Reisen wird aber leider dennoch oft ein Auge zugedrückt. Was Campingfans ohnehin schon längst wissen, wurde nun durch eine neue Studie bestätigt: Campingurlaub ist umweltschonender als die meisten anderen Urlaubsformen und erfreut sich einer stetig wachsenden Beliebtheit. In diesem Beitrag zeigen wir Euch, wie Ihr nachhaltig und klimafreundlich mit dem Wohnmobil unterwegs seid – ohne auf etwas verzichten zu müssen.
Was gibt es Schöneres als mit dem Wohnmobil durch idyllische Landschaften zu fahren und an einem besonderen Ort das Lager aufzuschlagen – ganz im Einklang mit der Natur. Ein erhöhtes Umweltbewusstsein liegt in Zeiten der Klimaschutzbewegung voll im Trend und wir achten auch in unserem Alltag vermehrt darauf, nachhaltiger zu handeln. Und obwohl Camping bereits zu den umweltfreundlichsten Arten des Reisens zählt, wollen viele diesen so ökologisch wie möglich gestalten. Doch stimmt es überhaupt, dass Reisen mit dem Wohnmobil im Vergleich wirklich umweltschonender ist?
Camping oder Pauschalurlaub?
Wie eine aktuelle Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) erläutert, verbraucht Campingurlaub im Vergleich mit Bahn, Flugreisen oder einer Kreuzfahrt viel weniger Emission und ist somit nachhaltiger. Wohnmobile stoßen zwar in der Regel mehr CO2 aus als herkömmliche Pkw, sind aber dennoch deutlich umweltfreundlicher als eine Reise mit dem Flugzeug. Auch Hotels sind nicht auf eine effiziente Energienutzung ausgelegt und haben einen hohen Ressourcenverbrauch: ein enorm hoher Wasser- und Stromverbraucht, Hotelbuffets mit einem Überangebot an Speisen und Getränken und täglich wechselnde Handtücher lassen den Campingurlaub deutlich besser abschneiden. Während durchschnittlich von etwa 17 Kilogramm CO2-Äquivalente bei Hotelübernachtungen ausgegangen werden, schlagen diese beim Campingurlaub nur mit rund 1,5 Kilogramm zu Buche. Zusätzlich bringen die meisten Camping-Urlauber durch ihre Naturverbundenheit von Haus ein erhöhtes Bewusstsein für Natur und Umwelt mit.
Weitere Einsparungspotenziale, die Ihr in Bezug auf die Umweltverschmutzung beim Camping habt:
- Weniger Stromverbrauch, der bei modernen Wohnwagen sogar über eigene Solar-Panels erzeugt werden kann
- Heizkosten, welche gespart werden, da die meisten Camping-Urlaube ohnehin im Sommer stattfinden
- Geringerer Wasserverbrauch, da weniger Wäsche oder Geschirr gewaschen werden muss
- Menge an Lebensmitteln, da diese explizit auf Euch zugeschnitten ist und der Aufbewahrungsplatz im Wohnmobil beschränkt ist
- Geringerer Schadstoffausstoß als bei Reisen mit dem Flugzeug oder auf einer Kreuzfahrt
5 Tipps für einen nachhaltigeren Campingurlaub
Für Euer nächstes Abenteuer unsere 5 Tipps für umweltschonende Campingreisen, von denen nicht nur die Natur profitiert, sondern auch Euer Budget.
1. Leichtes Gepäck
Bevor die Reise losgeht, steht das Packen an. Dabei gilt: weniger ist mehr! Packt nur ein, was Ihr auch wirklich für Euren Trip benötigt. Je geringer das Gewicht, desto geringer der Energieverbrauch des Wohnwagens und somit auch weniger Benzin, das benötigt wird. Badezimmerartikel, Spül- und Waschmittel gibt es in passenden Reisegrößen und können bei Bedarf auch ganz einfach wieder aufgefüllt werden. So spart Ihr Euch außerdem den Neukauf der kleinen Behälter. Wer noch einen schritt weitergehen möchte, entscheidet sich für Shampoo, Duschgel & Co. in fester Form – am besten in einer Holz- oder Edelstahlverpackung. Statt unhandliche Landkarten mitzunehmen, könnt Ihr zusätzlich vor dem Trip einfach die Offline-Karte Eures Zielortes herunterladen und habt auf diese Weise die Karte auch ohne Internetverbindung immer mit dabei.
2. Energiesparendes Fahren
Heutzutage gibt es ein breites Angebot moderner und schadstoffarmer Wohnmobile, die Eure Reise automatisch nachhaltiger gestalten. Aber auch der Fahrstil kann einen gehörigen Unterschied ausmachen: Auf unnötiges Gas geben verzichten und ein konstantes Tempo zwischen 80 und 100 km/h gepaart mit möglichst wenigen Geschwindigkeitswechseln wirken sich bereits weniger schädlich auf das Klima aus. Natürlich bedeuten auch kürzere Wege weniger Emissionen und somit eine umweltschonendere Reise. Um den Verbrauch pro Kopf zu verringern, könnt Ihr in Gruppen in so wenigen Fahrzeugen wie möglich anreisen oder bei Gelegenheit die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.
3. Umweltfreundliche Unterkünfte
Camping zählt erwiesenermaßen zu den nachhaltigsten Arten überhaupt, Urlaub zu machen. Aber natürlich gibt es auch hier Unterschiede bezüglich Umweltschutz. Immer mehr Campingplätze legen Wert auf Nachhaltigkeit und nutzen beispielsweise Solarenergie oder verfügen über einen eigenen Gemüsegarten. Besonders klimafreundliche Campingplätze und nachhaltige Orte mit Naturerlebnis-Qualifikation erhalten deshalb von Ecocamping spezielle Auszeichnungen, auf welche Ihr bei der Buchung achten könnt.
4. Lokales Angebot
Sich für das kleine Lokal um die Ecke statt der internationalen Restaurantkette entscheiden, die Einkäufe auf dem Wochenmarkt mit regionalen Spezialitäten statt im Supermarkt tätigen und Souvenirs im Laden nebenan besorgen, der auf den ersten Blick etwas unscheinbar wirkt, kann bereits viel bewirken hinsichtlich Nachhaltigkeit. So entdeckt Ihr nämlich nicht nur regionale Köstlichkeiten, die Euch bisher unbekannt waren, sondern erhältst auch praktische Tipps von Einheimischen oder findest ein von Hand gefertigtes Souvenir für die Daheimgebliebenen. Entscheidet Euch bei Ausflügen für die nachhaltigere Variante und unternehmt Touren mit einem ortsansässigen Guide. Dieser kennt sich meist nicht nur besser aus, zusätzlich unterstützt Ihr so auch die lokale Wirtschaft in Eurem Urlaubsort.
5. Nachhaltige Hygiene
Leider beinhalten viele Seifen und Shampoos schädliche Chemikalien, welche die Umwelt über das Wasser belasten. Diese Schadstoffe können durch Abwasserleitungen, beim Duschen auf dem Campingplatz oder bei einem Bad im See in das Wasser gelangen. Um dies zu verhindern, könnt ihr auf umweltfreundliche Reinigungsmittel zurückgreifen. Testet die Produktvielfalt umweltfreundlicher Kosmetik und findet die passenden Produkte für Euch – es lohnt sich.